06. August 2014: Gastgeber gewinnen Spaßwettbewerbe

Dorfolympiade in Detzeln. Scheiben Sägen, Wasser aus Schwämmen Sammeln und über Bierkästen Laufen als Aufgaben


Die Detzelner Mannschaft erreichte beim Bierkastenrennen zwar nur
den zweiten Platz, konnte aber die Olympiade am Ende für sich
entscheiden.

Kuh Blondie ließ es gemütlich angehen: Nach einer Stunde lag noch kein Fladen auf dem Feld. Schließlich gewann das Losfeld, auf dem das Tier nach Ablauf der Zeit mit seinem rechten Vorderhuf stand.

Ganz im Zeichen von Spiel und Spaß stand die Dorfolympiade am Montagabend auf dem Sportplatz in Detzeln. Zahlreiche Besucher waren gekommen, um die amüsanten Wettkämpfe der Mannschaften aus Detzeln, Breitenfeld, Aichen und Krenkingen zu sehen. Auch auf die Kuhlotterie warteten viele der Gäste gespannt.

In drei Disziplinen traten die ausschließlich aus Männern bestehenden Teams gegeneinander an. Es galt, in kürzester Zeit drei Holzscheiben von einem Stamm abzusägen, über Bierkästen möglichst weit zu kommen sowie nasse Schwämme aufzufangen und das Wasser zu sammeln. Das Scheibensägen entschied die Heimmannschaft aus Detzeln gleich für sich: Unter schweißtreibendem Kraftaufwand schaffte sie das Absägen von drei Holzscheiben in gerade einmal zwei Minuten und 59 Sekunden. Die nächste
Aufgabe wurde im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Balance-Akt. Auf Bierkästen stehend mussten die Teams eine möglichst große Strecke in zwei Minuten zurücklegen, indem der Hintermann seine Kiste an den Vordermann weiterreicht, um so voranzukommen. Hier hatte schließlich Aichen klar die Nase vorn und konnte die Punkte des zweiten Spiels einkassieren.

Bei der letzten Station wurde es nass. Es ging darum, mit Wasser getränkte Schwämme über ein Tor zu den Teammitgliedern zu werfen. Diese mussten die Schwämme auffangen und in einer Wanne auswringen. Nach fünf Minuten hatte wiederum Detzeln die größte Wassermenge gesammelt (8,2 Zentimeter) und wurde so auch Gesamtsieger. Zweiter wurde Aichen, Dritter Krenkingen und Vierter Breitenfeld. Bei der tierischen Lotterie
ließ sich Kuh Blondie Zeit. Nach einer Stunde hatte sie immer noch
keinen Fladen auf eines der 250 markierten Felder des Platzes gelegt.
Schließlich gewann Los Nummer 168, entsprechend dem Feld, auf dem
Blondie mit ihrem rechten Vorderhuf stand. So konnten sich Angelina und
Pascal Indlekofer aus Aichen über 250 Euro freuen.

Quelle: Südkurier, Bild: Müller

Sport in Detzeln – Alles für den SV Krenkingen

Der Kfz-Mechatroniker Wolfgang Häusler aus Detzeln ist im Verein Vorsitzender, Platzwart, Kicker und Torwarttrainer.

Wolfgang Häusler ist beim SV Krenkingen der Mann für alle Fälle, seit 24 Jahren Platzwart, seit drei Jahren neben Florian Maier
auch Vorsitzender, zudem Ersatztorhüter und Torwarttrainer. Sein ganzer Stolz ist der blaue Rasenmäher.

Er hat eine sportliche Vita, für die andere Fußballenthusiasten fast ein ganzes Leben brauchen. Jugendtrainer, Kicker, Platzwart, Vorsitzender –Wolfgang Häusler hat beim SV Krenkingen nahezu alles hinter sich, was man in so einem kleinen Verein tun kann. Und das mit seinen erst 43 Jahren. Offensichtlich macht es ihm riesigen Spaß. Er strahlt, wirkt ausgeglichen. Macht es die frische Luft auf dem Sportplatz? Nicht nur.
Er hat einen guten Grund: Vor wenigen Tagen brachte seine Frau Alina Sohn Florian zur Welt. „Jetzt lasse ich es ein bisschen ruhiger
angehen“, sagt der junge Familienvater, „ich muss nicht mehr jeden Tag auf dem Sportplatz sein.“ Klar: Jetzt braucht er mehr Zeit für seine Familie. Zudem habe er das Alter, in dem man es mal gelassener sehen könne. Sein Mund formt sich zu einem spitzbübischen Lächeln.
Wie soll es anders sein bei Wolfgang Häusler? Er saß auf seinem Rasenmäher, als der Anruf von seiner Frau kam. „Es ist so weit. Komm‘ heim.“ Das war natürlich ein sehr guter Grund, um die Arbeit abrupt zu beenden, den kleinen, blauen Traktor samt Mähwerk schnell in die Garage zurückzubringen und mit seiner Frau ins Krankenhaus zu fahren. Diesmal darf die Arbeit liegen bleiben. Was beim Kfz-Mechatroniker sonst selten vorkommt. Pflichtbewusst und mit Akribie erledigt er seine Arbeiten auf der schmucken Anlage in Detzeln. Oft staunen die Gegner über die beiden gepflegten Rasenplätze des SV Krenkingen. Das ist Häuslers Verdienst.

Wie viele Stunden er schon auf dem Traktor gehockt ist, mag er gar nicht schätzen. Er überlegt kurz: „Drei, vier Jahre haben wir diesen Mäher schon. Ich denke, da sind 286 Stunden zusammengekommen.“ Und 24 Jahre erledigt er diesen Job bereits. Jeder halbwegs geübte Mathematiker kann sich ausrechnen, wie viele Stunden Häusler schon auf seinem Rasenmäher verbracht hat. Schon mit 19 hat er diesen Posten im Verein übernommen. Das ist eher ungewöhnlich. „Das war irgendwie ein Zufall. Der Verein
hatte jemanden zum Rasen mähen gebraucht. Dann bin ich dabei hängen geblieben. Und ich mach’s heute noch gerne für den Verein. Das ist eine Leidenschaft“, erklärt Häusler. Andreas Siebold greift ihm bei seiner Arbeit hie und da unter die Arme. Dazu zählen neben Rasen mähen auch Platz streuen, Arbeitseinsätze, Vereinsheim sauber halten – eben alles rund um die Anlage. „Die Plätze müssen in Ordnung sein“, sagt der 43-Jährige.

Seit drei Jahren ist Häusler mit Florian Maier, den er übrigens einst in
der F-Jugend trainierte, an der Vereinsspitze. Die repräsentativen
Aufgaben überlässt er seinem Partner. Er bleibt viel lieber im
Hintergrund und widmet sich dem administrativen Geschäft wie
Platzbelegung. Die Aufgaben sind verteilt, der komplette Vorstand ist
aktiv. Und Häusler ist stolz auf den kleinen Verein, in dem alles
familiär zugeht, eine tolle Kameradschaft, ein großer Zusammenhalt
herrscht. „Jeder kennt jeden“, sagt sich Häusler. Was den Fußball
betrifft, äußert er sich wieder wie einer, der eben einen Streich
ausgeheckt hat: „Für mich war es schon immer ein Reiz, wenn wir als
kleiner Verein die Großen ein bisschen ärgern können.“

Lange sah es so aus, als würden Häuslers Wege in eine andere Richtung
gehen. Obwohl er aus einer Fußballerfamilie stammt, – sein Vater und
dessen Brüder sind „alte ESV-ler“ – durfte er nicht im Verein kicken,
bis er 16 war. Bis dahin musizierte er im Musikverein Oberlauchringen
auf dem Flügelhorn. Fußball war schon immer seine Leidenschaft, und er
stand dann vor der Entscheidung: Fußball oder Musik. Häuslers
Entscheidung stand fest – ein Glück für den SV Krenkingen. Beim SV
Untermettingen spielte er in der Jugend, ein halbes Jahr noch aktiv, bis
er zum SV Krenkingen wechselte. Auch als Kicker ist er vielseitig,
stand im Tor und auf dem Feld seinen Mann. Aktuell zählt er als
Ersatztorwart noch zum Kader der „Ersten“. Aber er sagt: „Ich muss nicht
mehr unbedingt spielen.“ Er trainiert noch fleißig mit. „Wenn man bei
den Jungen mitmacht, bleibt man jung.“ Hauptsächlich ist er
Torwarttrainer und gibt seine Erfahrungen an Christoph Baschnagel
weiter.

Als Vorsitzender liegt ihm, der vier Ab- und Aufstiege mitgemacht hat,
nach dem Gang der „Ersten“ in die Kreisliga B ein Neuaufbau am Herzen.
Die Entwicklung in der im vergangenen Jahr gegründeten
Aktiv-Spielgemeinschaft mit dem SV Untermettingen sieht er positiv: „Für
unseren kleinen Verein ist das die Zukunft.“

SV Krenkingen: Ständig rauf und runter

Der 1950 gegründete Verein wechselte immer wieder zwischen Kreisliga A
und B. Der Verein geht mit der Spielgemeinschaft mit dem SV
Untermettingen einen neuen Weg.
Mit seinen 250 Mitgliedern ist der 1950 gegründete SV Krenkingen am
Hochrhein ein vergleichsweise kleiner Verein mit einem familiären
Charakter. Die Vereinsfarben sind blau und weiß.

Gründerjahre

Der 4. Mai 1950, das Gründungsdatum, war ein Donnerstag. Einige
Fußballenthusiasten hoben den SV Krenkingen aus der Taufe. In den
Vorstand wurden Altbürgermeister Arnold Hug (Vorsitzender), Friedrich
Müller (Stellvertretender Vorsitzender), Max Kaiser (Schriftführer) und
Andreas Kaiser (Kassierer) gewählt. Der Start in den Spielbetrieb war
schwierig, weil der neue Verein noch keinen geeigneten Sportplatz hatte.
Die Notlösung: Der Verein pachtete am 15. Juni 1950 ein 4000
Quadratmeter großes Grundstück im Gewann Steigacker von Julius Hug aus
Breitenfeld. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Fußballplatz hat eine
Fläche zwischen 5000 und 6000 Quadratmetern.

Sportliche Anfänge

Das erste Fußballspiel auf dem neu gepachteten Areal wurde am 25. Juni
1950 angepfiffen. Die Kicker des SV Krenkingen verloren gegen den
Nachbarn SV Untermettingen mit 0:6. Im Rückspiel gelangen ihnen beim 3:8
immerhin drei Tore. Schon 1951 schloss sich der Verein dem südbadischen
Fußballverband an.

Sportplätze

Nach dem Verbandseintritt fanden die Krenkinger ein neues Gelände für
einen Sportplatz, der den Anforderungen einigermaßen entsprach. Bernhard
Schauer stellte es dem Verein zur Verfügung. Mit großem finanziellem
Aufwand machten die Mitglieder den Platz beim Berghaus spielfertig. 1962
nahmen sie die Beleuchtung in Betrieb. 1966 stand man wegen der
Kündigung des Pachtvertrags wieder vor der „Sportplatzfrage“. Nach
langen Verhandlungen mit der Gemeinde Detzeln wurde das Gelände
unterhalb der Kapelle, am heutigen Standort, ausgebaut. Anfangs der
1990er Jahre wurde ein zweiter Rasenplatz, hauptsächlich für den
Trainingsbetrieb, neben dem Hauptplatz gebaut.

Baumaßnahmen

1987 wurde eine Tiefbrunnenanlage zur Bewässerung des Rasenplatzes
gebaut. 1993 war Baubeginn für das Vereinsheim am Sportplatz in Detzeln.
1995 installierten die Mitglieder die Bandenwerbung, ein Jahr später
errichteten sie eine WC-Anlage und 2000 folgte der Bau des überdachten
Freisitzes.

Sportliche Entwicklung

Der erste große Erfolg war 1960 der Gewinn des Wanderpokals beim Turnier
in Riedern am Wald. Erstmals stieg die „Erste“ 1985 nach dem
Titelgewinn in der Kreisliga B in die Kreisliga A auf. Danach ging es
immer wieder auf und ab. Den vorerst letzten Aufstieg feierte das Team
2006 in der Relegation. Im vergangenen Sommer mussten die Krenkinger in
der neuen Spielgemeinschaft mit dem SV Untermettingen wieder absteigen.

Nachwuchsarbeit

1968 meldete der SV Krenkingen erstmals eine A-Jugend für den
Spielbetrieb. Immer wieder gelang es den Krenkingern, eigene Jugendteams
zu melden. Aktuell gibt es unter dem Namen SV Krenkingen die Bambini,
eine eigene F- und E-Jugend. Ab der D-Jugend spielen die Nachwuchskicker
des SV Krenkingen im eigenständigen Jugendverein SG Steina-Schlüchttal,
der vor drei Jahren aus der SG Schlüchttal, dem FC Birkendorf, dem SV
Untermettingen, SV Bettmaringen und SV Krenkingen hervorging.

Neuer Weg

Im Aktivbereich ging der SV Krenkingen im vergangenen Jahr einen neuen
Weg und gründete für die Aktivteams mit dem SV Untermettingen eine
Spielgemeinschaft.

Quelle: Südkurier, www.krenkingen.de, Bild: Neubert