VON GUGGEMUSIK BIS FUßBALL 

348 Einwohner zählt das Dorf heute und es sind die Menschen, die mit großem Engagement und einem regen Vereinsleben Detzeln liebens- und lebenswert machen. Ein sehr aktiver Verein ist beispielsweise der im Jahr 1985 gegründete Tezzilnheimer Schtudehägler, dessen Mitglieder Guggemusik machen. Neben den Landfrauen, dem Männergesangsverein, dem Fußballverein SV Krenkingen und der Fernsehinteressengemeinschaft ist der jüngste Verein der Erlebbare Umweltbildung e.V. Dieser will allen Generationen die gesamte Umwelt näher bringen und ins Bewusstsein rücken. Gleich zwei Spielplätze stehen den Kleinen zur Verfügung, einer am Kindergarten und einer in der Breitäckerstraße. Am Ortseingang befinden sich bereits seit den 1960er Jahren die Spiel- und Trainingsstätten des SV Krenkingen. 

KAPELLE UND KIRCHE SIND SCHMUCKSTÜCKE 

Ganz Detzeln ist sehenswert, so zum Beispiel die Steina, die alten Brunnen, die teilweise noch recht alten Gebäude im Unterdorf und die umliegenden Wälder. Besonders erwähnenswert ist neben der Oswaldkapelle die Kirche Maria Königin, die in Eigenleistung der Detzelner Bürger­schaft entstand. Angefangen mit der ersten Geldsammlung, die zweimal durch Nachkriegs-Inflationen verloren ging, über die Stiftung des Grundstückes durch eine Detzelner Familie bis hin zum Bau selbst. 

 

MIT GANZEM HERZEN FÜR DIE BÜRGER DA 

Gibt es in einem solchen Dorf überhaupt viel zu tun für eine Ortsvorsteherin? Oder langweilt sie sich? Weit gefehlt, ihre Aufgaben sind vielfältig. Dazu zählen beispielsweise die Leitung des Ortschaftsrates, die Kontakt­pflege zur Verwaltung im Rathaus und zum Stadtrat, die Organisation der Kommunal-, Landtags- Bundestags- und Europawahlen, die Betreuung der Vereine, die Betreuung der Senioren und die Bereitstellung von gelben Abfall­säcken zur Abholung. «Die wenigste Arbeit macht die Bereitstellung der gelben Säcke», berichtet Esther Koch mit einem Augenzwinkern. «Aber besonders genieße ich den Seniorenadvent. Gerade die Veranstaltung im Dezember 2022, die erste nach Covid. Die kleinen Präsente für die Senioren bastle ich immer selbst. Auch das macht mir Freude. und ich hoffe – und glaube -, dass die Senioren wissen, dass es dann erst recht von Herzen kommt.» 

 

NEUES ZUHAUSE FÜR DIE WAAGE 

Auch an der Entscheidung für neue Waaghüsle mit Gemeindewaage war Esther Koch beteiligt. Sie erzählt, weshalb das gebraucht wird. «Die Waage selbst wird nicht mehr neu geeicht. Aber sie wird immer noch von Landwirten zum ungefähren Wiegen genutzt. Das alte Waaghüsle stand kurz vor dem Zusammenbruch. Und das ist wörtlich zu nehmen. Wir haben erst eine Sanierung in Betracht gezogen, aber das wäre im besten Fall Flickwerk geworden. Also haben wir dem Waagen-Mechanismus ein neues Gewand übergezogen.»

 

GUTER ZUSAMMENHALT 

Die Ortsvorsteherin hatte sich sehr schnell in Detzeln eingelebt. Sie beschreibt. was den Ort so lebens- und liebenswert macht. «Es sind die Menschen. Mit Ecken und Kanten, mit und ohne Macken, die uns alle einzigartig machen. Unabhängig vor Geschlecht, Religion, Herkunft oder Politischer Richtung. Wir alle sind Detzeln.» 

ZUR PERSON 

Esther Koch ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist in Mainz geboren, lebt seit 2010 in Detzeln und ist seit 2014 Ortsvorsteherin von Detzeln. Als Philologin mit Hauptfachrichtung Anglistik und Nebenrichtung Geschichte unterrichtet sie allge­meines und technisches Englisch, ist ab und zu als Übersetzerin tätig und unterrichtet zudem Deutsch als Fremdsprache. Außerdem hat sie bereits zwei Romane veröffentlicht. Ganz besonders interessiert sie die Geschichte des Dorfes Detzeln, die sie daher für ihr nächstes Buch ausführlich recherchiert. 

Bild: Esther Koch in Detzeln